Frauenkirche, Olympiaturm oder Hofbräuhaus sind Attraktionen, die fast jeder Münchenurlauber schon einmal gesehen hat. Doch in der bayerischen Landeshauptstadt gibt es eine Reihe von interessanten Orten, die recht unbekannt sind.
Nicht weit vom zentralen Marienplatz entfernt wohnt ein Bär, und zwar mitten in der Altstadt. Genauer gesagt steht der Braunbär am Salvatorplatz 1 im Literaturhaus. Das ausgestopfte Tier war einst ein Geschenk russischer Freunde an die Eltern des Literatur-Nobelpreisträgers Thomas Mann. Dieser ließ den Bären bei seiner Flucht vor den Nazis in München zurück. Im Jahr 2000 fand der künstliche Meister Petz nach einer langen Odyssee vorerst sein Zuhause im 3. Stock des Literaturhauses. Seitdem wartet er dort auf furchtlose Besucher.
Wer sich gerne Kirchen anschaut, sollte sich nicht mit Sankt Peter und der Frauenkirche zufrieden geben. In Berg am Laim im Osten von München steht mit der Kirche Sankt Michael (Johann-Michael-Fischer-Platz 9a) ein prächtiger Sakralbau, der sicherlich zu den beeindruckendsten Bauwerken der ganzen Stadt zählt. Allein die Gewölbefresken von Johann Baptist Zimmermann sind außergewöhnlich. Die Innenausstattung von St. Michael gilt als das Hauptwerk des süddeutschen Rokoko.
Schwabing und die Altstadt sind Viertel, die über München hinaus bekannt sind. Doch wer kennt schon Untergiesing? Das ehemalige Arbeiterquartier im Süden der bayerischen Metropole ist einen Ausflug wert. Beispielhaft für die Idylle ist die Mondstraße mit ihren kleinen Häuschen, an deren Gärten friedlich der Auer Mühlbach vorbeifließt. Die Gegend ist auch als Münchens „Klein-Venedig“ bekannt. Doch anders als die Lagunenstadt handelt es sich bei den Gebäuden an der Mondstraße wirklich noch um einen Geheimtipp.
Ebenfalls im Süden der Stadt liegt ein Paradies für Surfer und Paddler: die Floßlände in Thalkirchen. Erheblich bekannter ist zwar die Eisbachwelle am Haus der Kunst, die jedoch nicht selten überfüllt ist mit Wassersportlern. Dabei ist die Thalkirchener Welle so etwas wie die Keimzelle des Stadtsurfens. Dort kletterten im Jahre 1972 die allerersten Surfer auf ihre Bretter. Im Floßlände geht es ein wenig entspannter zu, da die Welle auch für Anfänger als surfbar gilt, während der Eisbach sich vor allem an Könner richtet.
Der Olympiapark samt Stadion und Turm sind ein Muss für alle Sport-Fans. Der Clou ist jedoch eine Tour über das Zeltdach. Erfahrene Guides erklären dabei Architektur und Konstruktion des weltberühmten Olympiastadions aus unmittelbarer Nähe. Wer schwindelfrei ist, wird mit einer grandiosen Aussicht auf die Stadtkulisse Münchens belohnt. Bei klarer Luft und gutem Wetter reicht der Ausblick sogar bis zu den bayerischen Voralpen und Deutschlands höchstem Berg, der Zugspitze.
Schloss Nymphenburg ist mit seinem Park eines der absoluten Highlights in München. Da ist es wenig verwunderlich, dass sich dort viele Besucher tummeln, um sich die grandiose Anlage anzuschauen. Wem dort jedoch zu großes Gedränge herrscht, besitzt eine genauso sehenswerte Alternative: Schloss Blutenburg. Das ehemalige Jagdschloss liegt im Westen Münchens, im Stadtviertel Obermenzing und wurde im Stil der Spätgotik erbaut. Allein die idyllische Lage am See lohnt bereits die Anreise. Die größten Attraktionen sind darüber hinaus die herrliche Schlosskirche, die internationale Jugendbibliothek mit Kinder- und Jugendliteratur aus der ganzen Welt sowie zur Weihnachtszeit der traditionelle Christkindlmarkt. Blutenburg ist neben der Burg Grünwald im Münchner Süden die einzige Burganlage aus dem Mittelalter, die es in München noch gibt.
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