Renate ist eine reisesüchtige Touristikerin vom Rhein. Hinter dem Namen „Raus ins Leben“ steckt die Idee, dass wir alle viel mehr draußen verbringen sollten. Weg vom PC oder Fernseher und hinein in das wahre Leben. Renate reist mir ihrem Ehemann viel und gerne in große und kleine Städte, auf Flüssen, Meere und durch viele Reiseländer.
1) Wie kam es denn zu deinem Blog Raus ins Leben und was können deine Leser dort finden?
Reisen und Schreiben sind meine Lieblingsbeschäftigungen. Lange Zeit habe ich für Unternehmen getextet. Als ich vor drei Jahren gerade arbeitslos war, habe ich mit dem Bloggen begonnen. Mein Reiseblog hat sich langsam entwickelt und ich lerne noch täglich hinzu. Ich kann hier beides verbinden.
Ich würde meine Leser auf rausinsleben.de gerne inspirieren und ihnen Tipps geben, wie sie ihre Reiseziele erreichen können. Dabei zeige ich ihnen interessante Städte in Deutschland, Europa oder der Welt ebenso wie Erlebnisreisen. Meine Intention dabei: Du solltest deine Träume nicht auf später verschieben oder glauben, dass du nur mit viel Geld reisen kannst. Der frühe Tod zweier Kollegen zeigte mir, dass es später zu spät sein kann. Es gibt so viele Möglichkeiten, zu reisen. Du solltest nur wissen, was dir wichtig ist!
2) Auch neben deinem Blog beschäftigst du dich ja beruflich mit der Touristik. Wie bist du zu deinem Job gekommen und was sind deine Aufgaben?
Ich wollte schon immer im Tourismus arbeiten, doch zu meiner Zeit (Babyboomer) war das in meiner Umgebung nicht möglich. Es gab einfach zu wenige Stellen. Nach einer kaufmännischen Ausbildung habe ich ein Fernstudium als Internationale Touristikfachkraft absolviert. Über diese Schiene bin ich in die Reservierungsabteilung eines Reiseveranstalter gekommen. Weitere Arbeitswege waren ein Internetreisebüro (Redaktion), eine touristische Marketingorganisation sowie der Flughafen Frankfurt-Hahn. Meine Aufgaben liegen beim Contentmarketing von Websites, Social Media Marketing sowie in der Reservierung.
3) Du bezeichnest dich selbst als absolut „reisesüchtig“. Was fasziniert dich so am Reisen?
Meine ganze Familie liebt das Reisen. Ein Foto von mir zeigt mich als kleines Kind mit meinem Teddybär und einem Apfel als Proviant. Da behauptete ich steif und fest, auswandern zu wollen. Ich bin mit Menschen aus aller Welt aufgewachsen. Studenten des Goethe-Institutes lebten während ihres Deutschstudiums in meiner Familie. Sie öffneten uns eine andere Sichtweise auf die verschiedenen Kulturen und ihre Eigenheiten. Das hat mich sehr beeinflusst und zu dem Menschen gemacht, der ich heute bin.
Reisen ist für mich viel mehr als das Abklappern von Sehenswürdigkeiten. Es ist das Eintauchen in fremde Welten. Wie leben die Menschen? Was ist ihnen wichtig? Dazu gehören auch die einheimische Küche, Musik und Tanz, Tempel, Moscheen, Klöster und Kirchen oder Festivals. Bei so manchen Reisen änderst du deine bisherigen Ansichten und kommst als jemand anderes zurück. Es ist immer gut, seine Meinungen auf den Prüfstand zu stellen. Dabei müssen es nicht immer nur ferne Ziele sein. Ich bin sehr gerne auch in Deutschland oder Europa unterwegs und schaue mir interessante Städte an. Ein reiner Badeurlaub und Erholung ist nichts für mich, nach drei Tagen werde ich kribbelig und muss was Neues sehen.
4) Was darf für dich bei einer Reise nicht fehlen und was macht sie für dich perfekt?
Eine perfekte Reise bietet die richtig Mischung aus Kultur, Sehenswürdigkeiten, Kulinarik, Musik und Tanz und ein bisschen Relaxen. Im Grunde strebe ich nicht den Perfektionismus oder die Traumreise an. Ich lasse mich auch gerne von einem Reiseziel überraschen. Reisen ist für mich immer auch ein Stück Realität. Ich glaube nicht an perfekte Traumziele.
5) Du hast schon so viele unterschiedliche Teile der Welt gesehen. Was waren die unvergesslichsten Momente die du beim Reisen erlebt hast?
Als mein Mann einen runden Geburtstag feierte, sind wir mit dem Schiff den Amazonas zwischen Iquitos in Peru über Leticia in Kolumbien bis Belém zum Mündungsdelta gefahren. Von dort ging es über den Atlantik nach Deutschland. Vom Amazonas träumte ich seit einem Diavortrag in meiner Kindheit, den ich sehr spannend fand. Wilde Natur, Abenteuer und Tiere! Der größte Fluss der Erde ist von undurchdringlichem Dschungel umgeben. Viele Dörfer sind nur mit dem Boot erreichbar, es führen keine Straßen dorthin. Unser Expeditionsschiff führte Zodiacs mit sich, Schlauchboote, mit denen wir in kleinen Dörfern an Land gehen konnten, um die Umgebung zu erkunden. Das waren einmalige Erlebnisse weitab von Touristenmassen, die unvergesslich bleiben.
Andere Momente waren z.B. die Gletscher in Alaska kalben zu sehen oder auf einem Kamel durch die Wüste zu reiten. Begeistert war ich auch von den farbenfrohen Tempeln in Indien und der Tempelzeremonie. Den Besuch der sagenhaften Tempel von Angkor Wat, des Tadsch Mahals in Agra oder Borobodur auf Java möchte ich nicht missen. Ich merke, ich gerate ins Schwärmen und könnte die Liste unendlich weiterführen.
Mein Mann und ich besuchen auch häufig Musikfestivals wie das Bluesfest in Chicago, Jazz- und Heritagefest in New Orleans und Konzerte in Deutschland. So lerne ich auch Städte kennen, die mir sonst verborgen blieben.
Ich bedanke mich bei Likibu für das nette Interview.
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