Chile beeindruckt bereits durch seine Form. Während es sich in Nord-Süd-Richtung fast 4200 km ausdehnt, sind es von der Pazifikküste bis zur Ostgrenze gerade einmal 177 km. Auffällig sind aber ebenfalls die unterschiedlichen Landschaften, die äußerst gegensätzlich sind. Mit der Atacama-Wüste im Norden findet sich in Chile das trockenste Gebiet der Erde, während sich im Süden Regenwälder, Seenlandschaften und Gletscher abwechseln.
Unbestritten das Zentrum des Landes ist Santiago de Chile. Die Millionenmetropole ist nicht nur die Hauptstadt, sondern auch der kulturelle Mittelpunkt des Staates am Pazifik. Besucher beeindruckt in der Regel als Erstes die wunderschöne Lage im Valle Central nur wenige Kilometer von den schneebedeckten Gipfeln der Anden entfernt. Bekannteste Sehenswürdigkeiten der Stadt sind die Kathedrale von Santiago, die Catedral Metropolitana, im neoklassizistischen Stil sowie der Regierungspalast La Moneda, der als eines der schönsten Kolonialgebäude des gesamten Kontinents gilt. Die gewaltigen Zerstörungen während des Militärputsches von 1973 sind mittlerweile beseitigt. La Moneda lässt sich im Zuge einer Führung besichtigen. Nicht versäumen sollte man die täglich stattfindende Wachablösung an der Südseite des Palastes.
Alle, die sich für die bewegte Geschichte des Landes interessieren, sollten sich zu einer Besichtigung des Nationalmuseums entschließen. Das Museo Histórico Nacional im Palacio de la Real Audiencia gilt als das bedeutendste Museum Chiles und liegt an der zentralen Plaza de Armas.
Wer in einer riesigen Stadt wie Santiago unterwegs ist, muss sich auch einmal stärken. Da bietet sich kaum etwas Besseres an als der Mercado Central. Die 1872 aus Eisen errichtete Markthalle beherbergt neben Obst- und Gemüseständen auch mehr als 200 gastronomische Betriebe, die vor allem frischen Fisch und Meeresfrüchte aus heimischen Gewässern anbieten. Besucher können hier aber auch auf den Geschmack der typisch chilenisch-kreolischen Küche kommen. Wer nicht selbst kochen möchte, hat in Santiago die Qual der Wahl. Während früher vor allem Rindfleisch, Hähnchen oder Fisch serviert wurden, erlebt die Millionenmetropole seit der Jahrtausendwende einen regelrechten Boom. Neben exklusiven und teuren Restaurants für den anspruchsvollen Gaumen finden sich auch kleine bescheidene Eckkneipen, die „picadas“.
Zwar ist Santiago de Chile das Zentrum, doch die Naturschönheiten im Rest des Landes sollte man bei einer Reise nicht versäumen. Wer möglichst wenig Menschen begegnen möchte, ist in der Atacama-Wüste am besten aufgehoben. Es gibt dort Orte, an denen es seit Jahrzehnten so gut wie gar nicht geregnet hat. Deren durchschnittliche jährliche Niederschlagshöhe liegt bei 0,5 mm. Ausgangspunkt für Reisen durch die Atacama-Wüste ist das Dort San Pedro de Atacama, das trotz seiner lediglich 5600 Einwohnern eine Vielzahl an Übernachtungsmöglichkeiten und Restaurants bietet. Hier beginnen auch die Touren in die Wüste zu traumhaft schönen Salzseen, spektakulären Geysiren und imposanten Vulkanen. Da sich San Pedro de Atacama auf einer Höhe von 2500 m befindet, kann die dünnere Luft durchaus für gesundheitliche Probleme sorgen. Sonnenschutz und ausreichendes Trinken sind hier ein absolutes Muss.
Während in der Zentralregion rund um Santiago ein mediterranes Klima herrscht, finden sich südlich der Hauptstadt Nationalparks mit herrlich gelegenen Seen, etwa dem Lago Llanquihue. Dort haben deutsche Einwanderer ihre Spuren besonders in der Architektur hinterlassen. Gar winterlich geht es dagegen auf Feuerland zu, der Insel, die zur Hälfte zu Chile und zu Argentinien gehört. Wer sich auf die weite Reise in den Süden begibt, wird mit einer grandiosen Eis- und Fjordlandschaft belohnt.
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