China, Japan oder Thailand zählen zu den beliebtesten Reisezielen in Fernost. Vietnam schien für einen langen Zeitraum vergessen zu sein. Das lag sicherlich nicht zuletzt an den jahrzehntelangen kriegerischen Auseinandersetzungen in dem südostasiatischen Land. Doch mittlerweile hat sich Vietnam zu einem Geheimtipp entwickelt. Vielleicht sogar mehr als das, denn es zieht immer mehr Urlauber dorthin – und das vollkommen zu Recht.
Fast jeder Besucher des Landes reist über eine der beiden größten Städte des Landes ein: Hanoi und Ho-Chi-Minh-Stadt. Die Hauptstadt Hanoi im Norden Vietnams ist eine einzige riesige Sehenswürdigkeit. Hier zeigt sich das Land ganz unverstellt, so, wie es wirklich ist: kleine Geschäfte, Cafés, Restaurants oder Stände mit Streetfood, ob luxuriös oder einfach. Hier können Urlauber Vietnam pur erleben und aufsaugen. Sehenswert ist der Literaturtempel im Stadtzentrum. Der Name täuscht doch sehr, denn bei dem Gebäude handelt es sich nicht um einen Tempel. Erbaut im 11. Jahrhundert beherbergte der Anlagenkomplex die erste Eliteuniversität des Landes. Noch immer kommen heute Hochschulabsolventen nach ihren Abschlüssen hierher, um das erfolgreiche Ende ihres Studiums zu feiern.
Fast 1.200 km beträgt die Entfernung zur größten Stadt Vietnams, nach Ho-Chi-Minh-Stadt. Das frühere Saigon war bis 1975 die Hauptstadt Südvietnams und befindet sich etwas nördlich des Mekong-Deltas. Zwischen beiden Metropolen liegen etwas mehr als zwei Stunden Flugzeit oder zwischen 30 und 40 Stunden Bahnfahrt. Nicht weniger als 1.726 Bahnkilometer wartet auf Reisende, die das Wagnis eingehen möchten, Vietnam mit dem Zug zu durchqueren. Es lohnt sich übrigens, den Weg in mehreren Etappen zu fahren und zwischendurch auszusteigen. Schließlich liegen einige der schönsten Ziele des Landes wie Nha Trang, Hoi An oder Hue entlang oder nahe der Strecke.
Die alte vietnamesische Kaiserstadt Hue lohnt sich vor allem für alle Kulturinteressierten. In der Peripherie des ausgedehnten Stadtgebietes lassen sich verschiedene kaiserliche Grabmäler aus vorwiegend dem 18. und 19. Jahrhundert bestaunen. Sehenswert ist auch die Zitadelle Kinh Than, die die verbotene Stadt mit ihren dicken Mauern umgibt. Die verbotene Stadt befindet sich im Inneren des Kaiserpalastes und ist dem Bauwerk in Peking nachempfunden.
Die Küstenstadt Hoi An im Zentrum des Landes besitzt die einzige Altstadt, die während des Vietnamkrieges nahezu unbeschädigt geblieben ist. Seit 1999 zählt das historische Stadtbild zum UNESCO-Weltkulturerbe. In Hoi An finden sich Gebäude, deren Mix verschiedener Baustile die wechselvolle Geschichte des Landes widerspiegeln. Erreichen lässt sich Hoi An von Da Nang aus mit dem Bus.
Nha Trang, gut 450 km nordöstlich von Ho-Chi-Minh-Stadt, gilt aufgrund seiner traumhaften, kilometerlangen Strände als das „Nizza des Ostens“. Viele in der Bucht gelegene Inseln und Korallenriffe laden zum Baden ein. Am Stadtstrand entlang der Promenade am Tran Phu Boulevard findet sich immer ein Plätzchen in einem der zahlreichen Restaurants, Strandbars und Hotels. Aufgrund der langen Küste, der ruhigen See, gutem Wind und küstennaher Inseln eignet sich die See vor Nha Trang hervorragend zum Segeln.
Ho-Chi-Minh-Stadt ist mit mehr als sieben Millionen Einwohnern die größte Stadt Vietnams. Das kulturelle Zentrum des Landes beherbergt zahlreiche Museen und Theater, etwa das Historische Museum mit einer Reihe von Galerien sowie das 1899 eröffnete Stadttheater. Essentielle Informationen über die Geschichte des Landes bietet das Kriegsopfer-Museum, das den Verlauf und die Auswirkungen des Vietnamkriegs darstellt. Aufgrund einiger drastischer Fotografien ist das Museum für Kinder jedoch nicht geeignet.
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