Hi, ich bin Doreen. Ich reise mit meinem Partner Carsten und Terrier Stuart mit unserem Wohnmobil durch Europa. Wir lieben die besonders vielfältigen Regionen Frankreichs und den Süden Portugals und treiben uns vorwiegend in diesen beiden Ländern herum. Wie schon gesagt, meine Liebe gilt dem Reisen mit dem Wohnmobil, aber es gibt auch Situationen, in denen man auch einmal mit mehreren Freunden etwas Zeit verbringen möchte. So war ich zum Beispiel im November mit meiner Freundin auf Mädelstrip in Portugal und wir fanden online ein tolles, kleines Bed & Brekfast.
Auch über Silvester und Karneval verlasse ich gerne NRW, es geht vorzugsweise nach Nordfrankreich. Weil wir unseren Bekannten so oft von dieser Gegend vorschwärmen, wollten die Freunde, die kein Wohnmobil besitzen, irgendwann auch mal mit uns ins Nord-pas-de Calais. Für diese Suche eignete sich hervorragend Likibu.de, denn hier fanden wir neben Airbnb´s auch Hotels und andere Ferienhäuser.Irgendwie haben die fleißigen Mitarbeiter/Innen von Likibu.de mitbekommen, dass ich auch schon mal ohne Wohnmobil auf Reisen gehe und hatten direkt ein paar Fragen an mich, die ich nachfolgend gerne beantwortet habe.
1) Wie wurde das Reisen zu deiner Leidenschaft und wie kam die Idee zu dem Blog?
Das war in der Tat ein etwas längerer Prozess. In meiner frühen Jugend war mein Hauptreiseziel im Sommer vorwiegend Ibiza. Viele Freunde trafen sich dort, wir hatten ein nettes Hostal, man kannte sich aus und traf immerzu auf Bekannte. Ich mochte es zu wissen was mich erwartet, wenn ich auf Reisen ging.So richtig habe ich dieses Gefühl bis heute nicht abgelegt und das ist auch ein Grund dafür, dass ich viel lese, bevor ich mich in neue Regionen begebe. Unsere Urlaubstage sind begrenzt, ich mag es nicht mich irgendwo aufzuhalten, wo es mir nicht gefällt. Mit einem Wohnmobil durch die Gegend zu cruisen war schon lange ein Traum von mir und Carsten, auch als wir beide uns noch gar nicht kannten.Durch das Wohnmobil stieg die Anzahl an den Tagen, an denen wir unterwegs waren, inzwischen planen wir das Jahr ganz gut durch, um optimal viel Zeit auf Reisen verbringen zu können. Wobei ich vielleicht erwähnen sollte, dass wir nur die Zeiträume planen, wohin es dann tatsächlich geht, ist auch immer ein wenig von der Wettervorhersage abhängig.
Natürlich muss man als Wohnmobil-Neuling unglaublich viel lesen. Technik, Zubehör, was mache ich wie im Winter und natürlich ist man immer auf der Suche nach dem ultimative Tipp für Traum-Stellplätze direkt am Strand. Als wir begannen mobil zu Reisen, da war Bloggen im Caravaning noch nicht so richtig angekommen und wir mussten uns die Informationen oftmals in Foren zusammensuchen. Gerade im Wohnmobil Sektor gab es da die eine “Institution” und der Ton dort war oftmals recht rau. Hatte ich Anfängerfragen wurde ich belächelt und es gabnur so 2-3 Mitglieder, die immer gerne mit Tipps und Empfehlungen weiter halfen. Damals hätte ich mir gewünscht, dass diese Leute einfach eine eigene Webseite haben, auf der man mal nachlesen kann, denn sie hatten so viel Wissen!
So ergab es sich dann, dass wir unserer Erlerntes einfach weitergeben wollten und starteten die Website. Für uns Neulinge im Online Bereich war es eine riesen Herausforderung, aber auch jeden Tag erneut spannend!
2) Du schreibst, dass ihr zwei mit einem Hund reist. Wie waren eure bisherigen Erfahrungen mit der „Hundefreundlichkeit“ eurer Destinationen?
Na, das ist ein recht umfassendes Thema. In Deutschland sind wir schon ganz schön verwöhnt! Hunde und Haustiere allgemein, haben ja bei uns einen hohen Stellenwert. Die Nordsee ist manchmal ein bisschen schwierig mit Hund (zumindest im Frühjahr bis zum Herbst), in Bayern und an der Ostsee finde ich es dann wiederum entspannt. Auch wenn wir bei meiner Familie in Thüringen zum Wandern sind, ist der Hund ein gern gesehener Gast.
Frankreich allerdings toppt irgendwie nochmal alles. In mindestens jedem 2. frz. Wohnmobil befindet sich mindestens 1 Hund, eher 2. Die Franzosen, die mit dem Womo unterwegs sind, nehmen ihre Hunde überall mit hin. Sogar beim Bäcker und im Supermarkt sind mir dieses Jahr in Frankreich schon Hund und Halter über den Weg gelaufen. Ich würde sagen, auch in Frankreich gibt hier und da mal einen Strand wo Hunde nicht erwünscht sind, aber in der Carmargue, an der Côte Azur und natürlich am Atlantik hatte ich noch nie Probleme damit, den Hund mit an den Strand zu nehmen, oder mit ihm einen Strandspaziergang zu unternehmen. Ich persönlich kenne jetzt auch keinen Campingplatz, an denen Hunde nicht erwünscht sind. Manchmal, da empfinde ich die Preise für die Hunde auf den Campingplätzen schon unverhältnismäßig hoch, aber meistens sind das dann eh teurere Plätze, die aber ACSI Karten akzeptieren und im ACSI Tarif sind die Hunde wieder inbegriffen. Somit spielt der eigentliche aufgerufene Tarif für die Hunde gar keine Rolle. In Frankreich ist es oftmals so, dass GERADE Camper mit Hunden gern gesehene Gäste sind. Da hat man dann Hundeduschen am Platz und einen schnellen Strandzugang für die morgendlichen Runden am Beach.
Als “schwierig” empfinde ich Portugal, um nicht zu sagen, dass es mir wirklich auf den Nerv geht. Inzwischen darf man in Portugal nicht mal mehr auf Restaurant – Terrassen mit den Hunden. Gerade unten im Süden und an der Westküste kenne ich kein einziges Strandrestaurant, wo man mal gemütlich mit seinem Hund zu Mittag Essen könnte – ganz anders dagegen ist es an der Côte Azur. Ich kann mir auch kaum vorstellen, dass man an der Algarve eine große Auswahl an Hotels hat, in denen man mit Hund willkommen ist. In diesem Bereich kenne ich auch fast ausschließlich Strände mit Hundeverbot´s Zeichen, wobei ich sagen muss, dass sich da wohl kaum einer dran hält. Wir übrigens auch nicht, weil wir nie in der Hauptreisezeit dort unten sind. Ehrlicherweise hat uns da noch niemals jemand belästigt, aber das hilft mir eben auch nicht viel, wenn der Hund bei jeder sonstigen Aktivität nicht gerne gesehen ist.
Weil mein Hund langsam alt wird und für ihn nicht jeder Tag gleich gut ist, haben wir dieses Jahr sogar auf unsere Portugalreise im September verzichtet. Wir sind nach Südfrankreich gefahren weil ich mir da einfach sicher war, dass ich ihn überall mit hinnehmen kann. Ich möchte einfach die Möglichkeit haben, ihn abends im Restaurant dabei zu haben und auf ein Deckchen legen zu dürfen, wenn ich meine es wäre gut für ihn.
3) Was sind die Vorteile am freien Reisen (mit dem Camper)?
Uihhh, wo soll ich da anfangen? Für mich persönlich ist es einfach sehr wichtig, dass ich auf Reisen ohne Termine und ohne Armbanduhr leben kann. Im Wohnmobil leben wir mit der Natur und gestalten unsere Tage nur nach unseren gemeinsamen Bedürfnissen. Klar, man verabredet sich auch schon mal zum Essen zu einer bestimmten Uhrzeit, aber zumindest kann ich aufstehen wann ich möchte und beispielsweise mittags erst frühstücken, wenn mir danach ist.
Wir planen immer nur grob und informieren uns unterwegs. Ich würde zum Beispiel niemals eine Reise in die Bretagne oder nach Norwegen vorbuchen, das sind so Reiseziele, die wir einfach vom Wetter abhängig machen. Ich habe mit dem Wohnmobil die Freiheit in die Sonne zu fahren und muss kein schlechtes Wetter aushalten, nur weil ich gebucht habe.
Ich liebe ganz besonders am Reisen mit dem Wohnmobil, dass ich so nah an der Natur bin. Die überwiegende Zeit bin ich draussen und oftmals übernachten wir mit dem Wohnmobil direkt am Strand mit Blick auf´s Meer. Dazu kommt dann noch, dass es nachts dort überwiegend einsam und dunkel ist – genau das Richtige für einen romantischen Abend mit mega Sternenhimmel. Nicht zu verachten ist auch die Spontanität, die so ein Wohnmobil bietet. Man ist einfach viel mehr unterwegs, am Meer oder in den Bergen. Wir nutzen jeden Feiertag, Brückentag, etc. Zwischen Weihnachten und Silvester ist beispielsweise eine unserer Lieblings-Reisezeiten.
4) Wie sieht für dich der perfekte Roadtrip aus?
Das kann ich gar nicht so leicht sagen, denn wir gestalten unsere Reisen immer so, dass sie für uns perfekt sind. Optimalerweise gehe ich am Abreisetag ganz früh morgens ins Büro und sitze spätens um 3 Uhr im Womo und dann kann es losgehen. Carsten hat dann schon immer frei und alles perfekt vorbereitet. Der Kühlschrank ist gefüllt, die Schnittchen sind geschmiert, mindestens 1 Salat ist zubereitet und das Bier für die Ankunft steht auch schon kalt.
Die ersten beiden Tage sind Fahrtage, danach sind wir nur noch Kurzstrecken unterwegs. Wir kombinieren Strand & Erholung mit ein bisschen Kultur und auf jeden Fall guter regionaler Küche. Wir lieben es, landestypische Spezialitäten auf Märkten einzukaufen und am Abend am Womo zuzubereiten. Wir verbringen viel Zeit in Strandcafés, lesen und genießen die fremden Sprachen, Kulturen und Lebensgewohnheiten.
Durchgeplant ist so eine Reise meist nie, wir entscheiden sehr spontan, wohin es als nächstes gehen wird. Lediglich das Telefon hat eine kleine Notiz die uns irgendwann daran erinnert, dass wir den Heimweg antreten müssen.
5) Hast du das Gefühl, dass es an Etwas fehlt, wenn du im Camper lebst?
Uns fehlt es an GAR NICHTS. Wir haben eine tolle Küche, in der wir auch viel kochen. Ein Bad mit separater Dusche – fast wie zu Hause. Nein, uns fehlt nichts. Eher im Gegenteil. Wir erkennen auf unseren Reisen ganz gut, dass man echt wenig Platz und materielle Dinge benötigt, um wirklich glücklich zu sein. Ein kalter Rosé, serviert vor dem Womo mit den Füßen im Sand schmeckt, mir zumindest, tausendmal besser als in Düsseldorf im Schicki-Micki-Restaurant.
6) Hast du im Laufe eurer Reise 1-2 Momente gehabt, die du mit uns teilen möchtest, die unvergesslich waren?
Besonders unvergessen ist meine erste Nacht, die wir in unserem ersten Wohnmobil in Portugal am Strand verbracht haben. Damals standen wir tatsächlich noch ganz alleine auf dem Strandparkplatz, total Abseits der Zivilisation (heute undenkbar, dass man dort alleine steht). Kein Handyempfang, kein Licht, nur wir. Ich fand es gruselig und romantisch zugleich. Durch die große Dachluke kletterten wir auf´s Dach, ein schönen Glas Wein in der Hand und haben den unglaublichen Sternenhimmel bewundert. Als wir schlafen gingen, musste Carsten alle Türen verriegeln und verrammeln – ich war wirklich sehr ängstlich und habe kaum ein Auge zugetan (man liest und hört ja so viel…)Mitten in der Nacht kamen dann Autos angedüst – oh weh… Was sollen die schon dort wollen, mitten in der Nacht, ausser uns auszurauben???ANGELN GEHEN! Es waren tatsächlich Fischer, die gegen 3 Uhr morgens zum Angeln aufbrachen und sich überhaupt nicht für uns interessierten.Inzwischen habe ich meine Angst abgelegt und kann die einsamen Nächte sehrwohl genießen.
Besonders schön anzusehen finde ich es jedes Mal, wenn man spürt, dass auch der Hund “im Urlaub” ist. Mein Stuart zum Beispiel hat auch so einen ganz eigenen Uralubsmodus, der sich in einem Hotel wahrscheinlich nicht so schnell einstellen würde. Er liebt sein Wohnmobil, zieht sich abends totmüde vom Toben am Strand recht frühzeitig zurück und sitzt immer voller Spannung vorne bei uns wenn es weiter geht.Zu erleben, wie wir alle 3 diese Reisen genießen, das sind unsere ganz besonderen Momente unterwegs in Europa.
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