Mitten in den schönen, grünen Highlands liegt die schottische Hauptstadt Edinburgh. Ein Ort, der vielleicht nicht oben auf der Liste der Wunschziele vieler Urlauber steht, der aber durch seinen mittelalterlichen Charme betört. Doch die nach Glasgow zweitgrößte Stadt des nördlichsten Landesteils Großbritanniens verharrt nicht in der Vergangenheit, sondern kombiniert auf unverwechselbare Art Historie mit Moderne.
Beeindruckendste Sehenswürdigkeit der Stadt am Firth of Forth, Schottlands schönstem Fjord, ist das Edinburgh Castle. Die mächtige Burg thront mitten im Zentrum auf einem kleinen Hügel, dem Castle Rock. Das zu großen Teilen im 16. Jahrhundert erbaute Edinburgh Castle spielt in der Geschichte Schottlands eine nicht unwichtige Rolle. Hier ist seit 1996 der Stone of Scone zu bewundern, der Krönungsstein der schottischen – und später auch englischen – Könige. Von der Festung aus genießt man einen sagenhaften Blick über die Stadt. Wer sich in den Abendstunden auf den Weg den Castle Rock hinauf wagt, kann von dort oben in aller Ruhe tolle Fotos schießen, denn hier sind zu später Stunde nur noch wenige Touristen unterwegs.
Im August wird es dagegen laut in Edinburgh. Dann ist wieder Zeit für das größte Musikfestival Schottlands. Auf dem Edinburgh Military Tattoo wird, wie es der Name bereits vermuten lässt, vor allem Militärmusik dargeboten, allerdings nicht nur. Höhepunkt der Veranstaltung, die auf dem Platz direkt vor der Burg, der so genannten Esplanade stattfindet, ist der Auftritt der Massed Pipes and Drums, einer Formation aus etwa 200 Dudelsackspielern und Trommlern, die auf typisch schottische Musikinstrumente zurückgreifen. Dies betont den schottischen Charakter der Veranstaltung.
Edinburgh ist, was viele gar nicht glauben mögen, ohnehin eine Stadt, die kulturell eine Menge zu bieten hat. Dazu zählt auch das Edinburgh Festival Fringe, das – man höre und staune – größte Kulturfestival der Welt. Wie auch das Edinburgh Military Tattoo findet The Fringe jedes Jahr im August statt. Drei Wochen lang ist die gesamte Stadt eine einzige Bühne mit mehr als 53.000 Aufführungen von fast 3.400 Shows. Da ist garantiert für jeden das Richtige dabei.
Doch auch wer „nur“ eine Stadtbesichtigung machen möchte, kommt schon bei einem Wochenende in Glasgow voll und ganz auf seine Kosten. Direkt vom Edinburgh Castle aus verläuft in West-Ost-Richtung die kopfsteingepflasterte Royal Mile, die tatsächlich fast eine schottische Meile lang ist (rund 1,8 km). Die Royal Mile besteht genau genommen aus den Straßen Canongate, High Street und Castlehill und führt direkt durch die Old Town, die Altstadt. Sie endet übrigens am Palace of Holyroodhouse, der offiziellen Residenz der britischen Königin in Schottland. Dabei führt sie nicht nur an zahlreichen mittelalterlichen Gebäuden vorbei, sondern auch an gemütlichen Cafés und kleinen Läden. Wer typisch schottischen Whisky sucht, der dazu noch von guter Qualität ist, wird hier garantiert fündig.
Am Ende der Royal Mile treffen sich regelmäßig die Abgeordneten des schottischen Parlaments, des Scottish Parliament, um ihrer Arbeit nachzugehen. Dies tun sie in einem Gebäude, das in seiner modernen und außergewöhnlichen Bauweise auf den ersten Blick nicht hierher passt. Doch das 2004 fertiggestellte Abgeordnetenhaus, nach einem Entwurf des katalanischen Architekten Enric Miralles, ist mit seinem markanten Dach in Form eines umgedrehten Schiffes ein beliebtes Fotomotiv. Mitte Oktober 2005 gewann der Parlamentsneubau den Stirling Prize, den renommierten Architekturpreis des Royal Institute of British Architects.
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