Der Blog Planetenreiter von Dirk Loew berichtet über selbst erlebte, praktische Tipps, Ideen und Inspiration fürs Reisen.
1) Welche Geschichte steckt hinter deinem Reiseblog?
Die Geschichte vom planetenreiter ist eigentlich ganz einfach. Zuerst war das Fotografieren da, dann das Schreiben. Und das Reisen war bei mir schon immer vorhanden. Es kann auch sein, dass diese Reihenfolge tatsächlich ganz anders war, und z.B. das Schreiben zuerst da war. Ist aber letztendlich auch egal. Denn: So oder so ergab das eine das andere, als Ausrede, als Notwendigkeit, als Bedingung. Denn wer viel fotografieren möchte, exotische Tiere z.B., muss reisen. Wer viel reist, hat einiges zu erzählen. So fügt sich das alles wie von alleine zusammen. Und was liegt näher für jemanden, der fotografiert, gerne schreibt, und ohnehin für das Reisen lebt, als einen Reiseblog zu machen.
Also entstand der planetenreiter. Und aus mir wurde irgendwie eine Art von Reiseblogger. Obwohl ich mit diesem Begriff eigentlich nicht viel anfangen kann. Ich sehe mich mehr als Reisender. Das ist für mich ein Unterschied.
2) Warum ist es dir wichtig individuell zu reisen und auch mal abgelegene Pfade auszutesten?
Meine Reisen gingen schon lange vor dem planetenreiter in eher exotische Länder, wie z.B. Belize oder alleine durch Mexiko. Ich wollte immer vor Ort selbst herausfinden, wie man von A nach B kommt, wo man gut Essen und Übernachten kann, und was sich lohnt, zu besichtigen.
Das macht für mich das Spannenden am Reisen aus, das Entdecken, das Überraschende, das Neue. Ich möchte nicht, dass mir das irgendjemand abnimmt, von daher scheiden Pauschalreisen und organisierte Gruppenreisen für mich aus, und ohnehin langweile ich mich an Stränden und in Museen meist ganz massiv.
Und ich möchte außerdem eindrückliche, neue Erlebnisse, Eindrücke, Begegnungen auf meinen Reisen erfühlen – die bekomme ich aber kaum, wenn ich in einer Gruppe unterwegs bin, und einen Reiseführer habe.
Ich suche deshalb die Exotik, denn ich möchte mich wirklich fremd fühlen, und deshalb müssen die Pfade meiner Reisen anders, abgelegen und exotisch sein.
Oder zumindest individuell. Und letzendlich macht mir das Organisieren der Route, der Reise an sich, das Auswählen der Unterkünfte und Transportmittel einfach viel zu viel Freude, als dass ich diese Tätigkeit abgeben wollte.
Zudem mache ich mir rein gar nichts aus großen Städten, ich mag die Natur, und das Naturerlebnis, und nutze die Städte als Ausgangsstation, um in die eher abgelegene Natur zu gelangen.
3) Kannst du uns von 2 – 3 Momenten erzählen, die dich auf deinen Reisen geprägt haben?
Da waren sicherlich diese Momente, wo ich den Mund vor Staunen nicht zubekam, und so viele wirklich atemberaubende Orte, wo du nur noch stumm und sprachlos bist vor Staunen gibt es nicht auf diesem Planeten: In meinem Fall war das am Grand Canyon, auf dem Amazonas, und in Machu Picchu. An allen diesen Orten war ich schon sehr berührt von der Grandiosität des Moments und der Umgebung. Und die erste Reise in die Serengeti in Tansania, mit der endlos langen Ebene aus Gras, auf der unzählige Gnus und Zebras standen, das war ein Anblick und ein Gefühl, das ist mit Worten nicht zu beschreiben. Deshalb versuche ich es erst gar nicht!
4) Wo übernachtest du am liebsten?
Am liebsten übernachte ich in Unterkünften in historischen Gebäuden, welche liebevoll und originell hergerichtet wurden. Beispielhaft dafür dieser Turm aus dem 13. Jahrhundert in der Toskana. Oder Unterkünfte in Altstädten, wie man sie in Südamerika findet, in Cusco oder Arequipa in Peru. Ich liebe es auch, wenn Hunde da sind, das ist immer ein Pluspunkt für mich. Toll auch, wenn der oder die Besitzer charmant ihre Unterkunft managen, das gefällt mir immer sehr. Eine tolle Unterkunft ist keine Frage des Preises, es ist eine Frage von Originalität, Charakter, liebevollen Details. Und einem guten Frühstück!
5) Du schreibst über das Fotografieren. Was fasziniert dich daran und auf was sollte man achten?
Das Faszinierende für mich am Fotografieren ist dieses Bewahren eines Moments, wenn man Glück hat, eines perfekten Moments. Insbesondere in der Tierfotografie ist das extrem schwierig, weil das Tier eben sein Ding macht und nicht auf dich wartet bis die Komposition des Bildes sowie das Licht perfekt ist. Master the moment heisst es im Englischen, das bezeichnet die Herausforderung in der Fotografie ganz gut, wie ich finde. Worauf soll man achten? Dass man sein Equipment beherrscht, weiss wo das Licht herkommt, und den richtigen Moment erkennt, um dann richtig zu handeln. Das braucht Übung und Erfahrung.
Eine Sache ist mir noch wichtig zu erwähnen: Auf meinen Reisen habe ich die Schönheit unseren Planeten kennengelernt, und was wir Menschen daraus machen. Deshalb unterstütze ich mit einem Prozent meines jährlichen Einkommens Naturschutzorganisationen, zumeist die Zoologische Gesellschaft Frankfurt und Sea Shepherd. Es ist für mich wichtig, dies in meinem Reiseblog zu erwähnen und zu garantieren, und ich hoffe, ich kann mit meinen Reisen, Fotos und Texten die Leserschaft inspirieren: Zum Einen, die Fremde zu suchen und den Mut zu haben, Neues zu entdecken. Zum anderen, sich um unseren Planeten Sorgen zu machen, und nicht untätig zu sein.
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