Wir möchten euch heute den Muger vorstellen. Er beschreibt sich selbst als „Allesfresser, pflegeleicht und entwurmt“ und liebt es zu reisen. In seinem Reiseblog berichtet der schweizer Weltenbummler von seinen Erfahrungen im In- als auch im Ausland und bringt jeden Leser mit seinen Texten zum schmunzeln.
Wie wurde das Reisen zu deiner Leidenschaft und wie kam die Idee zu dem Blog?
Als ich mit 18 meinen Führerschein hatte, bemerkte ich, dass die Strasse vor meiner Wohnung bis fast ans Ende der Welt führt. Also nutzte ich das Angebot und fuhr nach Algerien und schaute mir die Sahara an. Später fuhr ich ein paarmal Überland nach Nepal, kreuz und quer durch Osteuropa und immer wieder nach Afrika. Wozu sonst hat man denn die Strassen dahin gebaut?
Der Blog entstand eher aus Zufall. Ich habe schon immer ein Reisetagebuch geschrieben, seit sieben Jahren mache ich das nun als Blog. So können alle mitlesen und mir beim Reisen über die Schulter schauen.
Gibt es etwas für dich was man beim Reisen immer dabei haben sollte bzw. ohne das du nicht reisen könntest?
Nix. Ich bin so ein Purist und reise oft fast ganz ohne Ausrüstung. Manchmal stopfe ich bloss ein paar Kleider und eine Zahnbürste in meine alte Laptop-Tasche und billigfliege für eine Woche irgendwohin.
Du bist ja schon gut rumgekommen. Kannst du vielleicht 2-3 der skurrilsten Sachen beschreiben, die dir beim Reisen passiert sind?
In Thailand habe ich vor dem Rückflug alle meine Kleider verschenkt. Ich hatte also nur noch das, was ich anhatte; dann saß ich auf einer frisch gestrichenen Bank. Ich musste mit klebrigen, dunkelgrünen Streifen am Po nach Hause fliegen.
In Weißrussland übernachteten wir in einem großen Hotel. Im Fahrstuhl fehlten teilweise die Knöpfe. Wenn man in sein Zimmer wollte, musste man sich erst einen Knopf herausklauben und ihn bei dem gewünschten Geschoss hineindrücken. Man fummelt sich also den Knopf „5“ aus der Wand und steckte ihn da ins Loch, wo man vermutete, dass das gewünschte Stockwerk „9“ sein könnte. Das gab ein heilloses Durcheinander und viele nette Einblicke in fremde Korridore.
Reist du lieber allein oder mit jemandem zusammen?
Beides hat seine Vorteile. Doch bei Langzeitreisen und bei Fernreisen mit dem eigenen Auto ist zu zweit eindeutig besser. Da braucht man unbedingt helfende Hände und jemanden zum Plaudern. Denn bei weitem nicht in allen Ländern findet man eine gemeinsame Sprache, um mit den einheimischen Leuten zu plaudern.
Wie reist du am Liebsten und wo schläfst du am liebsten während deiner Reisen?
Wenn immer es geht, reise ich mit meinem Campervan. Der ist so ausgerüstet, dass ich damit mindestens eine Woche lang komplett autark unterwegs sein kann, also mit Bad, Bett, Küche, Heizung und Strom. Er ist das ideale Gefährt für Reisen in exotische Länder. Damit war ich schon in über sechzig Ländern unterwegs.
Wenn ich mit der Eisenbahn oder dem Flugzeug reise, übernachte ich sehr gerne in den kleinen Hotels direkt am Bahnhof. Die sind oft herrlich altmodisch und schon etwas abgewohnt. Ich mag das.
Hast du im Laufe deiner Reise 1-2 Momente gehabt, die du mit uns teilen möchtest, die unvergesslich waren?
Grad kürzlich waren wir wieder mal im Iran und ich erfüllte mir meinen lange gehegten Wunsch: Einmal mit dem Tretboot durch Isfahan strampeln.
Einen der schönsten Momente erlebte ich in Libyen. Da saßen wir neben unserem Camper beim Frühstück. Und wir wussten, dass die nächste Straße und das nächste Dorf mindestens zweihundert Kilometer weit weg sind.
Unvergesslich ist für mich auch das Gefühl, wenn man frisch gebadet aus dem Hamam auf die Straße tritt. Innerlich noch flauschig warm trifft man auf das winterliche und lärmige Istanbul. Einfach herrlich.
Die Kommentarfunktion ist geschlossen.