Im Herzen Frankreichs liegt Lyon. Die drittgrößte Stadt Frankreichs hat dank ihrer mehr als 2000 Jahre alten Geschichte ein reiches und vielfältiges Kulturerbe. Neben den zahlreichen Sehenswürdigkeiten ist Lyon aber auch für sein gastronomisches Angebot bekannt.
Nicht versäumen sollte man die sehenswerte Altstadt. Der malerischste Teil Lyons genießt seit 1998 den Status eines Weltkulturerbes der UNESCO. Entdecken lassen sich die schmalen, verwinkelten Gassen und die besondere Atmosphäre am besten bei einem gemütlichen Spaziergang. Schließlich bietet die Altstadt von Lyon (Vieux Lyon) die nach Venedig größte Ansammlung von Renaissancebauten in Europa. Wohlhabende Kaufleute aus Italien, Flandern und Deutschland ließen sie vom 15. bis zum 17. Jahrhundert erbauen. Ein Muss bei einem Aufenthalt in Lyons Altstadt ist die Kathedrale Saint-Jean mit ihrer astrologischen Uhr aus dem 16. Jahrhundert.
Doch die Geschichte der Stadt beginnt schon sehr viel früher. Bereits die Römer fanden Gefallen an der Lage Lyons an der Rhone. Im Jahre 43 v. Chr. gründeten sie Lugdunum und machten den Ort zum Verwaltungssitz ganz Galliens. Ihre Herrschaft dauerte bis zum Jahre 461 und hinterließ eine Reihe von Bauten, deren Überreste sich noch heute besichtigen lassen. Auf dem Berg Fourvière finden sich gleich zwei Amphitheater: das kleinere Odeon und das größere antike Theater, deren benachbarte Lage einzigartig ist. Das Odeon mit seinem Durchmesser von 73 Metern bot Platz für rund 3.000 Besucher, während sich in dem größeren Theater mit einem Durchmesser von 108 Metern sogar bis zu 10.000 Menschen unterbringen ließen.
Wer sich einen Überblick verschaffen will, findet ihn in dem höher gelegenen Viertel La Croix-Rousse. Das Quartier ist in zwei Bereiche aufgeteilt: die Hänge Pentes de la Croix-Rousse und die Hochebene le Plateau, die sich auf mehr als 250 Meter Höhe befindet. Der mitunter recht steile Aufstieg mit zahlreichen Stufen wird mit einem wunderschönen Ausblick über die roten Dächer von Lyon belohnt.
Neben der Kathedrale Saint-Jean gibt es mit der Basilika Notre-Dame de Fourvière ein weiteres kirchliches Bauwerk, das einen Besuch lohnt. Die in hellem Weiß erstrahlende Basilika gilt als eines der Wahrzeichen der Stadt und zählt ebenfalls zum UNESCO-Weltkulturerbe. Neben der Basilika liegt übrigens eine Aussichtsplattform, von der aus Besucher ihren Blick über ganz Lyon schweifen lassen können. Wenn das Wetter mitspielt, lassen sich von dort aus sogar die schneebedeckten Gipfel der Alpen erkennen.
Doch die Hauptstadt der Region Auvergne-Rhône-Alpes bietet nicht nur etwas fürs Auge, sondern auch für den Gaumen. Seit 1935 darf sich Lyon als „kulinarische Hauptstadt Frankreichs“ rühmen. In jenem Jahr erhielt die Stadt diesen Beinamen. Auch heute noch bestätigen zahlreiche Restaurants, Cafés und Märkte den Ruf als Juwel in der gastronomischen Krone Frankreichs. Es finden sich kleine traditionelle Restaurants, Bouchons genannt, ebenso wie Sterneköche von Rang und Namen. Der weltberühmte Koch Paul Bocuse betreibt drei seiner fünf Restaurants in Lyon.
Ein Besuch Lyons lohnt sich übrigens nicht nur in der warmen Jahreszeit. Besonders stimmungsvoll wird es jedes Jahr am 8. Dezember, wenn die Fête des Lumières gefeiert wird. Anlässlich des Lichterfests erstrahlt die gesamte Stadt mit ihren historischen Bauwerken in hellem Lichterglanz. Zur Eröffnung des Festes zieht eine Prozession zu der Wallfahrtskirche Notre-Dame de Fourvière.
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