Mitten im Herzen Europas liegt ein Reiseziel, das die wenigsten mit einem abwechslungsreichen Urlaub verbinden. Die meisten Menschen denken bei Luxemburg an die Institutionen der Europäischen Union und die zahlreichen Banken, die den Kleinstaat ihr vor allem steuerliches Zuhause nennen. Doch das Großherzogturm sollte niemand auf diese beiden Aspekte reduzieren. Luxemburg ist noch viel, viel mehr.
So wissen die wenigsten, dass Luxemburg ein Paradies für Wanderer ist: weite Wiesen und Felder, dunkle Wälder, klare Bäche und kleine Seen. Wie Farbtupfer liegen kleine idyllische Dörfer in der Landschaft. Das ausgedehnte Wanderwegenetz des Landes ist geradezu prädestiniert, sich auf Schusters Rappen zu schwingen und die Region Luxemburg auf den nicht weniger als 30 Fernwanderwegen zu erkunden. Auch wer eher kurze Strecken von 4 bis 16 Kilometern schätzt, hat dort die Qual der Wahl. Im ganzen Land gibt es 208 Rundwanderwege, die ideal für Familien mit Kindern sind. In der Regel lassen sich diese Pfade bequem erreichen. Man muss einfach nur den Hinweisschildern mit dem blauen Dreieck auf weißem Grund folgen, die auf befestigten Wegen durch romantische Landschaften zurück zum Ausgangspunkt führen.
Besonders malerisch ist die Region rund um die verschlafenen Dörfer Echternach, Berdorf und Larochette. Sie sind Stationen auf dem Mullerthal Trail, der auf einer Länge von 112 Kilometern durch alle landschaftlichen Besonderheiten der Region Müllerthal – Kleine Luxemburger Schweiz führt. Dabei durchquert man tiefe Schluchten, bizarre Felsformationen und wandert durch üppige Wälder und grüne Wiesen. Aufgrund der ausführlichen Beschilderung ist eine Wanderkarte nicht unbedingt erforderlich. Auf festes und gutes Schuhwerk sollte dagegen niemand verzichten, da bei den Felspassagen ein sicherer Halt um der eigenen Gesundheit willen erforderlich ist. Es schadet auch nicht, ausreichend Verpflegung mitzunehmen, da die Zahl der Einkehrmöglichkeiten eher klein ist.
Wer den Aufenthalt in einer Stadt dem intensiven Naturerlebnis vorzieht, muss um Luxemburg keinen großen Bogen machen. Die Hauptstadt gleichen Namens ist kein eintöniger und ein wenig farbloser Finanzplatz, sondern bietet eine Reihe von Sehenswürdigkeiten, die es sich zu entdecken lohnt. Besonderen Eindruck hinterlässt bei Besuchern die Altstadt mit ihrer Festung aus dem 16. Jahrhundert, die seit 1994 zum UNESCO-Weltkulturerbe zählt. Die Überreste der einstigen Festung lassen sich in der Hauptstadt noch überall sehen. Ihre Dimensionen erschließen sich am besten über den Beinamen „Gibraltar des Nordens“, als das die mächtige Befestigungsanlage einst bezeichnet wurde.
Am Rande des Felsens, auf dem sich die Altstadt von Luxemburg befindet, verläuft die Corniche, auch als „schönster Balkon Europas“ bekannt. Der Weg auf den Festungswällen erlaubt einen phänomenalen Ausblick auf das Tal der Alzette, den Stadtteil Grund und das Rham-Plateau.
Luxemburg, in den übrigen Landessprachen auch als Lëtzebuerg und Ville de Luxembourg bekannt, ist mit einem Ausländeranteil von fast 70 Prozent sehr multikulturell und kosmopolitisch. Dies findet Ausdruck in der vielfältigen Gastronomie der Stadt. Feinschmecker dürfen sich über zahlreiche Sternerestaurants freuen. Es findet sich in Europa kein anderes Land mit einer so hohen Dichte an Gourmetrestaurants.
Auch auf dem Gebiet der Kultur ist das kleine Luxemburg ganz groß. Sehenswert ist das Nationalmuseum für Geschichte und Kunst, das Musée National d’Histoire et d’Art, mit seinen umfangreichen Sammlungen, unter anderem zur luxemburgischen Malerei vom 18. bis zum 20. Jahrhundert. Ein architektonisches Highlight ist der Großherzogliche Palast mit seiner Renaissancefassade. Die prachtvollen Innenräume lassen sich allerdings nur während der Sommermonate besichtigen.
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