Brüssel ist vielen nur als Hauptsitz der Europäischen Union und des Verteidigungsbündnisses NATO bekannt. Doch in der belgischen Hauptstadt kann man eine Menge sehen und erleben. Brüssel hat so viele Sehenswürdigkeiten zu bieten, dass ein einziges Wochenende gar nicht ausreicht, um sich diese alle anzuschauen. Im Umkreis von nur wenigen Kilometern trifft man bei einem Bummel durch die Stadt auf verschiedenste Baustile: von mittelalterlicher Gotik bis zur Postmoderne. Auch Gourmets kommen in Brüssel nicht nur auf ihre Kosten, sondern außerdem auf den Geschmack. Das kulinarische Angebot ist vielseitig und, nicht ganz unwichtig, sehr, sehr lecker.
Start unseres kleinen Rundgangs durch Brüssel ist der Grand Place im Herzen der prächtigen Altstadt. Der Platz, auf Flämisch als „Grote Markt“ bekannt, begeistert mit seinem gotischen Rathaus sowie einer Vielzahl prächtig verzierter Gebäude mit herrlichen Barockfassaden. Wer sich dort einmal umschaut, kommt aus dem Staunen nicht mehr heraus. Dies ging den Verantwortlichen bei der UNESCO nicht anders, die den Grand Place 1998 in ihre Liste des Weltkulturerbes aufnahmen. Sehenswert sind die Zunfthäuser, die sich wie Perlen an einer Schnur aneinanderreihen, sowie das beeindruckende Rathaus aus dem 15. Jahrhundert. Besonders schön ist es hier in den Abendstunden, wenn die Fassaden wunderbar ausgeleuchtet sind.
Eine der wichtigsten Veranstaltungen in Brüssel ist der „Ommegang“, der alljährlich im Sommer auf dem Grote Place stattfindet. Bei dem Umzug in historischen Kostümen gedenken die Brüsseler Kaiser Karl V. Die Ursprünge der Prozession liegen im 14. Jahrhundert. Beeindruckend sind nicht nur die prunkvollen Kostüme, die denen der damaligen Zeit detailgetreu nachgebildet sind, sondern außerdem die Fahnenwerfer und Stelzenläufer.
Unbedingt nach Brüssel sollte man auch deshalb reisen, um wenigstens einmal in seinem Leben das weltberühmte Atomium besichtigt und bestaunt zu haben. Das 102 Meter hohe Bauwerk in Gestalt eines riesigen Eisenmoleküls aus neun Kugeln von jeweils 18 Metern Durchmesser ist ein Unikat. Vergleichbares findet sich nirgendwo sonst in einer anderen Stadt auf der Welt. Von den Kugeln sind aktuell vier für Besucher zugänglich. Treppen, Rolltreppen und ein Aufzug verbinden die Kugeln miteinander. Von der obersten Kugel aus genießen Besucher einen spektakulären Ausblick auf die Stadt. Das Atomium entstand anlässlich der Weltausstellung 1958 als Symbol für die friedliche Nutzung der Kernenergie.
Doch Brüssel ist nicht nur eine Stadt mit zahlreichen Sehenswürdigkeiten, sondern auch eine Hochburg kulinarischer Genüsse. Ein Muss bei einem Besuch sind die typisch belgischen Waffeln. Den herrlichen Duft des Gebäcks riecht man schon von Weitem und lässt einem das Wasser im Munde zusammenlaufen. Besonders mit Erdbeeren und Sahne sind Waffeln eine absolute Köstlichkeit.
Weltruf genießen auch die belgischen Fritten. Man findet sie nicht nur in den vielen kleinen Frittenbuden, sondern selbst in hochklassigen Restaurants. Die knusprigen, goldgelben Kartoffelstäbchen gehören wie Bier und Pralinen zum kulturellen Erbe der Nation. Brüssel ist auch die Hauptstadt der belgischen Chocolatiers. Rund um den Grand Place und in den St.-Hubertus-Galerien finden sich unzählige Pralinenläden. Einige Chocolatiers lassen sich bei der Herstellung ihrer süßen Leckereien sogar über die Schulter schauen. Bei der belgischen Vorliebe für Naschwerk ist es nicht verwunderlich, dass es in der Hauptstadt auch ein Kakao- und Schokoladenmuseum gibt, das in einem sehr schönen Gebäude, dem De Valck Haus, untergebracht ist.
Brüssel ist einfach ein Paradies für alle, die gerne Staunen, Schmecken und Spazierengehen.
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