Mailand und die Mode sind untrennbar miteinander verbunden. Eine Tour durch die zweitgrößte Stadt Italiens muss daher nicht zwangsläufig zu alten Bauwerken, die Mailand selbstverständlich auch vorweisen kann, führen, sondern kann auch ein Viertel zum Ziel haben, in dem sich nahezu alles um die Mode dreht. Dabei gibt es in Mailand viel zu entdecken, aber auch ein Wochenendtrip in die italienische Stadt lohnt sich.
„Quadrilatero d’oro della moda“, das „goldene Modeviertel“, so der klingende Name für das Quartier zwischen den Straßen Via Monte Napoleone, Via Alessandro Manzoni, Via della Spiga und Corso Venezia. Dort haben sich zahlreiche Designerboutiquen und Ateliers der wichtigsten Modemarken angesiedelt. Das reinste Paradies für alle Shopping-Fans. Da verwundert es nur wenig, dass viele Menschen nur in die lombardische Hauptstadt reisen, um sich in den edlen Geschäften umzuschauen und natürlich auch die neueste Mode zu kaufen. Schon ein Schaufensterbummel ist ein Erlebnis für die Sinne. Die Via Monte Napoleone, eine der teuersten Straßen der Welt, braucht den Vergleich mit berühmten Straßen wie der Fifth Avenue in New York oder den Champs-Élysées in Paris nicht zu scheuen.
Doch in der Gegend finden sich nicht nur teure Boutiquen, sondern auch interessanten Museen, die einen Besuch lohnen. Da wäre zum einen zu nennen das Museo Poldi Pezzoli, ein Kunstmuseum in der Via Alessandro Manzoni 12. Der Großteil der dort zu bestaunenden Objekte stammt aus dem Nachlass des Mailänder Sammlers Gian Giacomo Poldi Pezzoli, der im 19. Jahrhundert lebte. Die Ausstellung gestaltet sich äußerst abwechslungsreich. Zu sehen gibt es Rüstungen, Sonnenuhren, ostasiatische Kunst, Möbel, aber auch Grafiken, Bücher, Gemälde und Skulpturen.
Zum anderen empfiehlt sich eine Besichtigung des Bagatti Valsecchi Museums (Via Gesù 5). Auch dieses Kunstmuseum profitiert von der Sammelleidenschaft Mailänder Privatbürger. In diesem Fall der Brüder Fausto (1843–1914) und Giuseppe Bagatti Valsecchi (1865–1934), die eine Reihe von Werken erbten und weitere hinzukauften. Sie bauten sich einen Palast aus dem 16. Jahrhundert im Stil der lombardischen Renaissance nach. Allerdings so, wie sie es für richtig hielten. Daher verwendeten sie nicht immer originale Gegenstände und Kunstwerke aus dieser Zeit, sondern ließen sie extra anfertigen. Zwar ist das Gebäude mehr oder weniger ein Gesamtkunstwerk, doch bis 1975 diente es noch als reines Wohnhaus. Nach umfangreichen Renovierungsarbeiten öffnete das Bagatti Valsecchi Museum im Jahre 1994 der Öffentlichkeit seine Türen.
Nicht weit entfernt vom Mailänder Modeviertel steht eines der bekanntesten Opernhäuser der Welt. Wer dort einmal gesungen hat, gilt etwas in der Welt der klassischen Musik. Das Teatro alla Scala, auch einfach kurz Scala genannt, ist von außen zwar ein wenig unscheinbar, doch sein Bedeutung dafür enorm. Im 19. und 20. Jahrhundert fanden dort die Welturaufführungen einiger der berühmtesten Opern statt, darunter „Nabucco“, „Otello“ (Verdi), „Norma“ (Bellini), „Lucrezia Borgia“, „Maria Stuart“ (Donizetti) und „Madama Butterfly“ (Puccini). Karten für Vorstellungen in der Scala sollten frühzeitig bestellt werden. Mit Glück ergattert man noch Restkarten an der Abendkasse.
Zu den Wahrzeichen Mailands zählt zweifelsohne der prächtige Dom mit seinem weißen Marmor und schillernden Glasfenstern. Zwar muss man sich dort nicht wie einst Napoleon im Jahre 1805 zum König von Italien krönen lassen, doch ein wenig fühlen darf man sich dort schon so. Der Duomo di Milano ist schließlich ein majestätisches Bauwerk. Daher sollte man ihn in aller Ruhe besichtigen. Verpasst werden darf bei einer Tour durch den Dom keinesfalls die Dachterrasse, denn von dort genießen Besucher einen wundervollen Blick über Mailand.
Die passende Unterkunft für eure Reise nach Mailand findet ihr hier.
Die Kommentarfunktion ist geschlossen.