Wer der sommerlichen Hitze entfliehen möchte, wird sich in Reykjavik wohlfühlen. Dort klettern die Temperaturen selbst in den Sommermonaten selten über die 20-Grad-Marke. Aufgrund der Nähe zum Polarkreis bleibt es in dieser Zeit des Jahres fast die ganze Nacht hell. Ideale Bedingungen, um die isländische Hauptstadt zu erkunden und kennenzulernen.
Mit seinen gut 123.000 Einwohnern zählt Reykjavik zwar zu den kleinsten Hauptstädten Europas, doch das Angebot an Museen, Galerien, Geschäften, Bars und Clubs ist groß und abwechslungsreich. In Reykjavik geht es recht beschaulich zu, von Hektik ist nur wenig zu spüren.
Um sich einen ersten Eindruck von einer Stadt zu verschaffen, empfiehlt es sich, einen hoch gelegenen Aussichtspunkt aufzusuchen. Reykjavik bietet zwei zur Auswahl an. Da wäre zum einen der Warmwasserspeicher Perlan südlich des Stadtzentrums beim Flughafen Reykjavik. Das Gebäude ist fast 26 Meter hoch und verfügt auf dem Dach der Tanks über eine Aussichtsplattform, die einen Blick über Reykjavik und weit in das Land hinein erlaubt. Der Zugang ist kostenlos. Darüber hinaus hat im obersten Stockwerk ein Drehrestaurant geöffnet, so dass es ebenfalls möglich ist, beim Essen den Rundblick zu genießen.
Spektakulär ist nicht nur die Aussicht, die Besucher in dem fast 75 Meter hohen Turm der Hallgrimskirkja erwartet. Die Kirche überragt alle anderen Gebäude der Stadt und steht zudem auf einem kleinen Hügel, sodass sie schon von weither zu sehen ist. Beeindruckend ist auch das Gebäude selbst. Manche vergleichen ihr Äußeres mit einem versteinerten Space Shuttle. Andere sehen darin ein Abbild der isländischen Landschaft mit ihren Steilküsten und Gletschern. Der mehrere Jahrzehnte dauernde Bau erfolgte zu einem großen Teil spendenfinanziert. Wer auf den Kirchturm hinauf möchte, muss sich dafür nicht besonders anstrengen, denn ein Lift fährt fast bis ganz nach oben. Vor der Hallgrimskirkja steht ein Denkmal für einen der bekanntesten Söhne des Landes: Leif Eriksson, der Entdecker, der um das Jahr 1000 als erster Europäer amerikanischen Boden betrat.
Ein Hingucker ganz andere Art ist Reykjaviks Konzerthalle Harpa direkt am Hafen. In ihrem Inneren befinden sich ein Konzertsaal mit 1600 Plätzen und weitere Konzert- und Konferenzräume, doch aufsehenerregend ist vor allem die Fassade des Gebäudes. Seine wabenartige Struktur aus Glas glänzt je nach Wetter und Sonneneinstrahlung in einem anderen Licht. Die Architekten des 43 Meter hohen Bauwerks erhielten für ihre Arbeit gleich drei renommierte internationale Preise.
Island ist bekannt für seine heißen Quellen. Was liegt daher näher, als an einem regnerischen und kühlen Tag ein wärmendes Bad zu nehmen. Laugardalslaug (Sundlaugavegur 105) ist der ideale Ort, um sich zu entspannen oder ein paar Bahnen im Wasser zu ziehen. Islands größtes Schwimmbad bietet neben Becken, Thermalbädern und Dampfbad auch ein Kinderbecken mit Rutschen und anderen Spielmöglichkeiten. Die Öffnungszeit bis 22 Uhr ist zudem äußerst besucherfreundlich.
Wer gerne zum Shopping geht, muss in Reykjavik nicht darauf verzichten. Die Haupteinkaufsstraße in der Innenstadt, der Laugavegur, bietet zahlreiche Geschäfte, die zwar vor allem Souvenirs für Touristen anbieten, aber auch Schmuck und Bekleidung für typisch isländisches Wetter. Cafés und Restaurants laden zum Entspannen ein. Wer Geld sparen möchte, belässt es bei einem gemütlichen Spaziergang durch den Laugavegur.
Um abends noch etwas zu erleben, ist Reykjavik der ideale Ort, denn aufgrund der Größe der Stadt liegen viele der Clubs und Bars in fußläufiger Entfernung. Ihre Zahl ist relativ groß. Von elektronischer Musik bis Metal ist alles dabei. Gerade im Sommer, wenn die Sonne kaum untergeht, bleibt viel Zeit, um zu feiern. Allerdings ist auf Island Alkohol in den Clubs und Bars im Allgemeinen recht teuer.
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