Schon bei der Fußball-Weltmeisterschaft 2018 überzeugten sich viele Menschen von den Schönheiten Moskaus. Überwältigend ist allein schon die schiere Größe der russischen Hauptstadt. Mit gut 12,4 Millionen Einwohnern ist Moskau nach Istanbul die zweitgrößte Stadt in Europa. Um sich alle oder zumindest einen Großteil der Attraktionen anzuschauen, reicht ein Kurzurlaub bei weitem nicht aus.
Sicherlich das bekannteste Wahrzeichen Moskaus ist der Kreml am Roten Platz. Das Erste, was Besucher von der mittelalterlichen Zitadelle erblicken, ist die gewaltige Kremlmauer, die bis zu 6,5 Meter dick und bis zu 19 Meter hoch ist. Hinter den Mauern verbergen sich zahlreiche Sehenswürdigkeiten, darunter drei Kathedralen, majestätische Paläste und weitere eindrucksvolle Prachtbauten. Außergewöhnlich sind die goldenen Kuppeln der Kirchen. Da der Kreml nicht nur Großfürsten und Zaren als Regierungssitz diente, sondern auch dem aktuellen russischen Präsidenten, ist er nur eingeschränkt und während einer Führung zugänglich.
Der Kreml ist jedoch nicht das einzige Glanzlicht, das am Roten Platz erstrahlt. Förmlich ins Auge springen die farbenfrohen Kuppeln der Basilius-Kathedrale. Die am südlichen Ende des Platzes stehende Kathedrale zählt zu den beliebtesten Foto- und Postkartenmotiven Moskaus. Sie stammt aus dem 16. Jahrhundert und wurde zu Ehren des Sieges des russischen Heeres über die Tataren errichtet. Die Basilius-Kathedrale besteht aus neun Hauptkuppeln, von denen die höchste 115 Meter hoch ist. Die Eintrittskarten sind verhältnismäßig günstig und kosten 500 Rubel (umgerechnet etwa sechs Euro).
Auf der gegenüberliegenden Seite des Roten Platzes steht das zwischen 1875 und 1883 aus rotem Backstein erbaute Historische Museum. Gut 4,5 Millionen Exponate bieten einen umfassenden Überblick über die Geschichte Russlands seit dem 10. Jahrhundert. Zwischen der Basilius-Kathedrale und dem Historischen Museum liegt das riesige Kaufhaus GUM. Aller Wahrscheinlichkeit nach handelt es sich bei dem GUM aber nicht nur um das größte, sondern auch um das Moskauer Kaufhaus mit den höchsten Preisen. Wer dort zum Shopping gehen möchte, sollte ein gut gefülltes Portemonnaie sein Eigen nennen. Sehens- und staunenswert ist allein schon die prunkvolle Architektur des Gebäudes, das durch ein Glasdach gekrönt wird.
Auf der anderen Seite unmittelbar vor der Kremlmauer steht das Lenin-Mausoleum, in dem der Leichnam des 1924 verstorbenen Revolutionsführers aufgebahrt ist. Zwischen Mausoleum und Kremlmauer befindet sich ein großer Ehrenfriedhof, auf dem zahlreiche Persönlichkeiten bestattet wurden, die von besonderer Bedeutung für die Sowjetunion waren, etwa Staatschefs wie Josef Stalin und Leonid Breschnew, aber auch der erste Kosmonaut Juri Gagarin und der revolutionäre Schriftsteller Maxim Gorki.
Wer diese Sehenswürdigkeiten alle besichtigt hat, hat von Moskau erst einen ganz, ganz kleinen Teil kennengelernt. Dabei hat die Millionenmetropole noch viel mehr zu bieten, darunter die frühere Zarenresidenz Kolomenskoje im Südosten der Stadt, die heute Teil eines einzigartigen Freilichtmuseums ist. Zum UNESCO-Weltkulturerbe zählt die dort stehende Christi-Himmelfahrts-Kirche aus dem 16. Jahrhundert. Beeindruckend ist auch der große Holzpalast des Zaren Alexei Michailowitsch Romanow.
Alle, die öffentliche Verkehrsmittel sonst meiden, sollten in Moskau eine Ausnahme machen. Einige der Metrostationen gleichen Palästen. Aufgrund von Zugangsschranken ist es erforderlich, sich eine Fahrkarte zu kaufen. Das Tagesticket kostet aber umgerechnet lediglich um die drei Euro. Als eine der architektonisch schönsten Linien der Moskauer Metro gilt die Kolzewaja-Linie, auch „Linie 5“ genannt, die nahezu ringförmig verläuft. Jede Station wurde nach einem individuellen Projekt geschaffen, das renommierte Architekten der damaligen Zeit erstellt haben. So schmückt etwa die Haltestelle Komsomolskaya acht stuckgerahmte Goldmosaiken, riesige Kronleuchter und Marmorsäulen.
Die Kommentarfunktion ist geschlossen.