Neben einmaligen Sehenswürdigkeiten wie dem Alcázar bietet Sevilla auch ein abwechslungsreiches Nachtleben. Über die Bewohner der andalusischen Hauptstadt, den „Sevillanos“, heißt es, sie würden ihre eigene Wohnung nur zum Essen und Schlafen betreten. Das eigentliche Leben spiele sich dagegen „auf der Straße“ ab. Dies liegt nicht zuletzt an den hohen Temperaturen im Süden Spaniens, aufgrund derer die Einheimischen einen Großteil ihrer Aktivitäten in die kühleren Abend- und Nachtstunden verlegen. Dementsprechend pulsiert das Leben in der Stadt auch erst so richtig zu vorgerückter Stunde.
Der Stadtteil Triana im westlichen Teil Sevillas zwischen dem Fluß Guadalquivir und dem Canal de Alfonso XIII auf der Isla de Cartuja gelegen, gilt als eines der Zentren des Flamenco. In den zahlreichen Bars, Tavernen und Kneipen, vor allem an der Calle Betis, können Gäste den rhythmischen Klängen des Flamenco lauschen und sich typisch sevillanische Tapas schmecken lassen. Dort kann man frittierten Fisch probieren und ihn zusammen mit einem guten Sherry, einem Fino oder Manzanilla, genießen. Die Lokale in Triana haben bis in die frühen Morgenstunden geöffnet. Dort spürt man auch als Besucher die besondere Atmosphäre. In dem Viertel ist Sevilla noch ursprünglich und authentisch.
Vivir la noche, die Nacht zum Tag machen, ist das Motto, das besonders für das Barrio Santa Cruz gilt. Speziell in den Straßen Calle Marqués de Paradas und Calle Adriano, gleich neben der Stierkampfarena La Maestranza, sowie am Plaza de Armas tobt das Nachtleben in den Clubs, Diskotheken und Bars in unmittelbarer Nähe zu den zahlreichen historischen Baudenkmälern. Dann wird Wein getrunken und selbstverständlich auch die köstlichen Tapas mit großem Genuss verspeist.
In Spanien werden die Lokale oder Restaurants, die mit einer Bühne für Flamenco-Darbietungen ausgestattet sind, Tablaos genannt. Selbstverständlich gibt es diese auch in der Flamenco-Hochburg Sevilla, etwa Los Gallos (Pl. de Sta Cruz 11), El Arenal (Calle Rodo 7) und Álvarez Quintero (Calle Álvarez Quintero 48). Doch dies sind nur einige Beispiele für Tablaos, die regelmäßig Flamenco-Shows im Programm haben. Es sei darauf hingewiesen, dass Gäste in Tablaos nicht selbst tanzen dürfen. Dies ist den Profis auf der Bühne vorbehalten. Selbst das Tanzbein schwingen darf man dagegen nicht nur in den Discos der Stadt, sondern auch in den zahlreichen Flamenco-, Sevillana- und Rumbakneipen Sevillas. Im Sommer laden auch Open-Air-Terrazas an den Ufern des Guadalquivir und in den Parks San Sebastián und María Luisa zum abendlichen Tanzvergnügen ein.
Der Stadtteil Nervión ist vor allem als Heimat des Fußballklubs FC Sevilla bekannt. Doch nicht nur das Estadio Ramón Sánchez Pizjuán ist einen Abstecher in das im Osten der Stadt gelegene Viertel wert, auch die Bars und schicken Restaurants lohnen einen Besuch. In der Calle José Luis de Casso 72 empfiehlt sich ein kulinarischer Abend im Mesón de Juan oder in der Calle Camilo José Cela 2 das Restaurant Puerta Caleta.
Auch die Hochkultur besitzt in Sevilla ihren Tempel: das Teatro de la Maestranza (Paseo de Cristóbal Colón 22). Daher geht es in dem Opernhaus auch recht förmlich und stilvoll zu. Das Königliche Symphonieorchester von Sevilla spielt dort regelmäßig auf. Neben Opern, Symphonie- und Klavierkonzerten bietet das Programm darüber hinaus Ballett- und Flamencoaufführungen.
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