Wie lernt man eine Stadt am besten kennen? Bei einer Stadtführung. Als Besucher sieht man so die Sehenswürdigkeiten und Attraktionen seines Reiseziels und erhält zahlreiche interessante Informationen. Solche Führungen gibt es selbstverständlich auch in Amsterdam. Dort lässt sich ein Rundgang durch die größte Stadt der Niederlande mit kulinarischen Genüssen, wie der Appeltart mit Slagroom im Titelbild, verbinden.
Die niederländische Küche genießt in Europa keinen besonders guten Ruf. Doch das ist ein Vorurteil, das, wie bei Vorurteilen nicht gerade selten, nicht den Tatsachen entspricht. Sich vom Gegenteil überzeugen kann man bei einem mehrstündigen Spaziergang durch Amsterdam mit einem fachkundigen Tourguide. Dabei lässt sich allerlei Wissenswertes über die kulinarischen Wurzeln der Stadt in Erfahrung bringen.
In den Niederlanden, dies gilt auch für Amsterdam, haben viele Kulturen ihre Spuren hinterlassen. Bestes Beispiel ist die Vorliebe der Niederländer für Fast- und Streetfood. Vlaamse friet, extra dick geschnittene Pommes Frites, haben ihren Ursprung im Nachbarland Belgien. Sie werden frisch hergestellt und stammen nicht, wie in Deutschland häufig der Fall, aus der Tiefkühltruhe. Vlaamse Friet Snackland (Damrak 58), Vlaams Friteshuis Vleminckx (Voetboogstraat 33) sowie Frituur Vlaamse Frites 43 (1e van der Helststraat 43) heißen die Imbisse, die Besucher der Grachtenstadt ansteuern sollten. Doch es gibt selbstverständlich zahlreiche weitere Restaurants, die diese Leckerei anbieten.
Allgegenwärtig sind in Amsterdam auch Pannenkoeken. Traditionell werden zu den Eierkuchen Butter und Stroop, ein spezieller Zuckerrübensirup, gereicht. Doch der Fantasie sind bei den Zutaten keine Grenzen gesetzt. Das Pancakehouse Upstairs in der Grimburgwal 2 und Pancakes Amsterdam Negen Straatjes, Berenstraat 38, erfreuen sich großer Beliebtheit bei Einheimischen und Auswärtigen. Für den Hunger zwischendurch eignen sich auch bestens Poffertjes. Die Minipfannkuchen bekommt man ebenfalls nahezu überall in der Stadt. Am allerbesten schmecken sie jedoch frisch zubereitet mit Butter und etwas Puderzucker an einem Straßenstand.
Wem das alles zu süß ist, wird sich glücklich schätzen, einen eingelegten Hering mit frisch geschnittenen Zwiebeln serviert zu bekommen. Hollandse Nieuwe (Holländischer Matjes) trifft sicherlich nicht die Geschmacksnerven jedes Amsterdam-Besuchers. Doch wer gerne Fisch isst, sollte Hollandse Nieuwe probieren, etwa bei Stubbe’s Haring direkt an der Ecke Singel und Haarlemmerstraat. Heringsstände und Fischverkauf gibt es überall in der Stadt. Die Finger schont man sich mit einem Broodje Haring. Dann erhält man den Fisch in einem kleinen Brötchen. Als beste Zeit zum Heringessen gelten die Monate von Mai bis Juli, dann schmeckt der Hering, wie Kenner behaupten, am süßesten – auch in Amsterdam.
Spuren der niederländischen Kolonialzeit finden sich auch in der Esskultur der Niederlande. Da macht Amsterdam keine Ausnahme. Keine kulinarische Tour durch die niederländische Metropole ist komplett ohne den Besuch eines indonesischen Restaurants. Die indonesisch-holländische Rijsttafel ist eine typische Amsterdamer Spezialität und sollte unbedingt probiert werden. Serviert wird das Reisgericht mit vielen Zutaten aus diversen Regionen Indonesiens. Einst sollten diese die niederländischen Kolonialherren mit dem Essen aus den verschiedenen Gegenden des fernöstlichen Landes bekannt machen. Nun bereichert das Gericht die Speisekarten Amsterdams. In der ganzen Stadt bieten Restaurants eine Rijsttafel an, etwa das Puri Mas in der Lange Leidsedwarsstraat 37-41.
Wem es selbst in einem Fast-Food-Restaurant zu lange dauert, sollte einen Snackautomaten ansteuern. Dort erhält man keine Feinschmecker-Gerichte, aber typisch niederländische warme Snacks wie Hamburger, Kroketten und Frikandellen, die in den Automaten in aufklappbaren Fächern mit Glastürchen zum Verkauf angeboten werden.
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