Eine Bootsfahrt auf den Grachten unternimmt nahezu jeder Amsterdam-Urlauber. Auch ein Besuch im Rijksmuseum oder im Van-Gogh-Museum zählt zum Standardprogramm beim Sightseeing in Amsterdam. Von den Menschenmassen, die sich zeitweilig durch das Rotlichtviertel De Wallen schieben, ganz zu schweigen. Doch es lohnt sich, in der größten Stadt der Niederlande nach Ecken zu suchen, die kaum ein Tourist jemals in Augenschein genommen hat oder nehmen wird.
Ein Museumsbesuch lohnt sich selbstverständlich auch in Amsterdam. Doch es muss nicht immer eines der großen und populären Ausstellungshäuser sein. Ausgefallener und eher etwas unbekannter ist beispielsweise das Tropenmuseum im Osten der Stadt (Linnaeusstraat 2). Das Völkerkundemuseum gilt als einer der im Verborgenen funkelnden Schätze der Stadt. Auch Kinder werden von einem Abstecher ins Tropenmuseum begeistert sein. Schließlich gibt es mit dem „Tropenmuseum junior“ einen Bereich speziell für die Kleinen. Die Sammlung umfasst gut 175.000 Objekte, darunter Textilien und Musikinstrumente, sowie 155.000 historische Fotografien aus den Jahren 1855 bis 1940, überwiegend aus den früheren niederländischen Kolonien. Teil der Ausstellungen sind darüber hinaus Zeichnungen, Gemälde und Dokumente aus der ganzen Welt. So beeindruckend und vielfältig wie Amsterdam selbst.
Ruhe und Entspannung mitten in der umtriebigen Großstadt bieten die Hofjes. Dabei handelt es sich um Innenhöfe ehemaliger Armen- oder Altenwohnheime. Heute befinden sich in den Gebäuden meist Mietwohnungen. Die Gärten sind an Wochentagen auch für die Öffentlichkeit zugänglich. Allerdings sollte man Rücksicht auf die Bewohner nehmen. Die Hofjes tragen in der Regel den Namen ihres Stifters und sind von der Straße aus kaum zu sehen. Daher sollte man genau hinschauen, um den Eingang zu finden. Am bekanntesten sind der Begijnhof mitten im geschäftigen Stadtzentrum sowie der Karthuizerhof im Stadtteil Jordaan. Gerade dieses volkstümliche Viertel beherbergt eine Reihe von Hofjes, wie auch den Van Brienenhof sowie den Constantiahof, die mit ihrem ganz eigenen Charme zu begeistern wissen.
In einem ehemaligen Gaswerk im Westen Amsterdams liegt mit der Westergasfabriek (Pazzanistraat 33) ein kreativer und kultureller Hotspot der Stadt. Neben diversen Kleinunternehmen haben sich dort auch Bars, Restaurants, ein Kino und ein Theater angesiedelt. In den renovierten Industriegebäuden und dem dazugehörigen weitläufigen Park, dem Westerpark, finden des Öfteren verschiedene Veranstaltungen statt, von langen Club-Nächten bis zu Kunstausstellungen und Gastro-Events.
Den Hunger bekämpfen in einem Gewächshaus? Auch das ist möglich in Amsterdam, und zwar im Noorderlicht (NDSM-Plein 102). In dem Café-Restaurant in Amsterdam Nord gedeihen heute zwar nur noch Zimmerpflanzen, grüne Terrassen mit Feuerstellen und ungewöhnliche Gartenmöbel aus Holz sorgen jedoch für eine einzigartige Atmosphäre. In der Nähe der ehemaligen NDSM-Werft gelegen lockt das Noorderlicht nicht nur mit einer abwechslungsreichen Speisekarte, sondern darüber hinaus mit kostenlosen DJ-Partys jeden Freitag und einem vielfältigen Musikangebot.
Die Niederlande sind auch das Land der Windmühlen. Amsterdam macht da keine Ausnahme. Da die Niederlande aber auch in der Kunst des Bierbrauens eine Vorreiterfunktion einnehmen, hat man sich bei der Bierbrauerei Brouwerij ‘t IJ gedacht, dass sich dies doch auf angenehme Weise verbinden ließe. Gesagt, getan. In der Funenkade 7 im Stadtteil Amsterdam-Oost steht nicht nur eine der größten Windmühlen Amsterdams, die Gooyer-Windmühle, sondern es befindet sich in den alten Funen-Badehäusern zudem eine Brauerei inklusive angeschlossenem Pub. In der dortigen IJ-Brauerei werden helle und dunkle Bio-Biere produziert. Die Windmühle dient lediglich als Wahrzeichen der Brauerei. Eine Außenterrasse mit Blick auf den Kanal sorgt für eine stimmungsvolle Atmosphäre.
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