Nach der Besichtigung von Schloss Amalienborg, einem Bummel durch Nyhavn und einem Besuch bei der Kleinen Meerjungfrau sollte man sich in Kopenhagen auch Plätze anschauen, die nicht so bekannt sind. Es lohnt sich, in der Hauptstadt Dänemarks an Orte zu gehen, die nicht in jedem Reiseführer stehen.
Kunst und Skulpturen
Eine der Sehenswürdigkeiten in Kopenhagen, die Meerjungfrau, steht ein wenig verlassen in einer wenig ansehnlichen Ecke des Hafens. Wer sich für Skulpturen interessiert, ist im Thorvaldsen-Museum (Bertel Thorvaldsens Plads 2) besser aufgehoben. Das Museum, das einzig und allein den Werken des Bildhauers Bertel Thorvaldsen (1770-1844) gewidmet ist, steht auf der kleinen Insel Slotsholmen im Zentrum der Stadt in der Nähe des Schlosses Christiansborg. Thorvaldsen, der in Kopenhagen geboren wurde und auch dort starb, gilt als einer der berühmtesten Bildhauer des Klassizismus. In dem Museum sind nicht nur seine Werke in Marmor und Gips zu sehen, sondern ebenfalls Exponate aus der Sammlung des Künstlers und eine Reihe von persönlichen Gegenständen, die er für seine Arbeit und im Alltag verwendet hat.
Kopenhagens Designmuseum
Kopenhagen ist eine Stadt der interessanten und sehenswerten Museen. Neben dem Thorvaldsen-Museum empfiehlt sich ein Besuch des Designmuseums Danmark (Bredgade 68). Zu sehen bekommt man dort etwa Gebrauchsgegenstände aus verschiedenen Epochen in allen Farben und Formen. Die Ausstellung befasst sich obendrein mit der Geschichte des Designs. Man sollte sich jedoch kein Beispiel an den kriminellen Filmfiguren der „Olsenbande“ nehmen, die bei ihrem ersten Leinwandauftritt im Jahre 1968 von dort eine kostbare, bayerische Skulptur entwendeten.
Der Name ist nicht unbedingt Programm: Unterwegs in „Pissrinne“
Nun sollte man sich in Kopenhagen jedoch nicht nur in geschlossenen Räumen aufhalten. Dafür ist die Stadt viel zu ansehnlich. Dies vermutet man bei einem Viertel, das den eher unschönen Namen Pisserenden („Pissrinne“) trägt, nicht unbedingt. Die Gegend im nordöstlichen Teil des alten Kopenhagen verdankt ihre volkstümliche Bezeichnung den zahlreichen Wirtshäusern und deren Gästen, die in früheren Zeiten in den Rinnstein urinierten. Dies hat sich glücklicherweise geändert. Zwar wird die Gegend ihren Namen nicht mehr los, doch wo sich früher ein heruntergekommenes Rotlichtviertel befand, hat sich heute ein Stadtteil mit Bohème-Flair etabliert. In entspannter Atmosphäre kann man dort durch die engen Gassen vorbei an bunten Häuschen, kleinen Boutiquen, Cafés und Bistros flanieren. Das nächste Straßencafé, um in Kopenhagen zu Essen, ist in der Regel nur wenige Meter entfernt.
Die künstliche Insel Amager
Ein Bummel lohnt sich ebenfalls am Christianshavn Kanal. Der Stadtteil Christianshavn liegt östlich der Altstadt auf der künstlichen Insel Amager. Aufgrund seiner zahlreichen Kanäle schmückt sich das Viertel auch mit dem Namen „Klein-Amsterdam“. Dies ist nicht verwunderlich, denn an der Planung von Christianshavn wirkten niederländische Architekten und Städteplaner mit. Allein schon ein Spaziergang durch die engen Gassen oder entlang der Kanäle ist ein Erlebnis für sich. Dabei kann man die Aussicht auf die schönen bunten Häuser genießen. Der Weg sollte an der architektonisch interessanten Königlichen Oper von Kopenhagen (Ekvipagemestervej 10) vorbeiführen.
Modernste Architektur in Kopenhagen
Weiter südlich auf Amager liegt mit Ørestad ein recht junger Stadtteil, der einen optischen Kontrast zu der alten Bebauung des Zentrums bietet. Zu erreichen ist Ørestad ganz bequem von Kongens Nytorv in Indre By. Die Linie 1 der Metro fährt innerhalb von nur zehn Minuten dorthin. Das Viertel ist gerade für Architekturinteressierte absolut sehenswert. Die futuristische Konzeption von Ørestad ist faszinierend und lässt sich von der überirdisch verlaufenden Metro aus bestaunen. Das bislang größte Stadtentwicklungsgebiet in der Geschichte Kopenhagens lässt sich aber auch mit einer Radtour erkunden. Schließlich gilt Kopenhagen als Stadt, die Radfahrern nahezu ideale Bedingungen bietet.
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