Sylt gilt als Insel der Reichen und Schönen. Nun ist diese Aussage aufgrund der großen Promidichte, die auf der größten Insel Nordfrieslands herrscht, nicht vollkommen falsch, aber auch nicht die ganze Wahrheit. Sylt bietet fernab des ganzen Trubels eine bezaubernde, aber auch abwechslungsreiche Landschaft.
Der größte Trumpf, mit dem die Insel punktet, ist der gut 40 Kilometer lange Strand mit feinstem Sand. Dass es ein Erlebnis ist, bei strahlendem Sonnenschein und schönstem Wetter dort spazieren zu gehen, lässt sich ohne große Fantasie nachvollziehen. Doch auch wenn es im Herbst stürmt, die Wolken grau am Himmel stehen und der Wind über die Insel bläst, lässt sich kaum ein schönerer Ort vorstellen als die Nordseeküste Sylts. Dann ist es dort ruhig, jeglicher Trubel weit entfernt. Zudem sorgt der Golfstrom dafür, dass die Temperaturen auf der Insel im Herbst um zwei Grad höher liegen als auf dem Festland. Gut für die Gesundheit ist das milde Klima ebenfalls. Die mineralreiche Luft wirkt vorbeugend gegen allerlei Beschwerden und befreit die Atemwege.
Geradezu idyllisch ist Sylt am Ellenbogen. Die Halbinsel ist nicht nur die nördlichste Stelle des Eilandes, sondern auch die nördlichste Stelle Deutschlands. Von dort aus sind es lediglich vier Kilometer bis zur dänischen Nachbarinsel Rømø. Es besteht die Möglichkeit, in nur 40 Minuten mit der Auto- und Personenfähre von Havneby auf Rømø nach List zu reisen. Doch bevor man sich auf den Weg dorthin begibt, sollte man einen Ausflug zum Ellenbogen unternehmen. Solch ein Abstecher gehört zu jedem Sylturlaub. Teile der kargen Landschaft stehen unter Naturschutz, da sie seltenen Vogelarten als Brutgebiet dienen und daher nicht betreten werden dürfen. Dort gibt es keinerlei Restaurants oder Cafés, auch Hotels, Kioske und Strandkörbe sucht man vergeblich. Stattdessen findet man dort Wasser, Wolken, Schafe und auch zwei Leuchttürme. Einige vereinzelte Häuser sieht man aber doch bei einer Wanderung um den Ellenbogen, die gut eine Stunde in Anspruch nimmt.
Doch Sylt begeistert mit weiteren Naturschönheiten, etwa der Wanderdüne zwischen List und der Westküste. Sie ist gut anderthalb Kilometer lang und rund 500 Meter breit. Deutschlands einzige und damit auch letzte Wanderdüne ist ebenfalls Teil eines Naturschutzgebietes und darf bis auf wenige Wege nicht betreten werden. Allerdings existiert eine Aussichtsplattform im Norden der Insel, von der aus man eine gute Aussicht auf den weißen Sandberg genießt.
Zu den eher unbekannteren Gegenden Sylts zählt ebenso die Braderuper Heide. Wanderwege durchziehen das unter Naturschutz stehende Gebiet zwischen Kampen und dem Örtchen Braderup im Osten der Insel. Die Landschaft ist besonders während der Heideblüte in den Monaten von April bis August besonders schön anzusehen. Im Frühjahr beginnt die Krähenbeere mit ihrer Blüte, es folgt ab Juli die Glockenheide, während im Spätsommer die Besenheide ihre Farbenpracht entfaltet. Dann wird die Braderuper Heide in ein Farbenmeer von rosa bis violett getaucht.
Ein Blickfang sind auch die zahlreichen alten Friesenhäuser. Sie stehen vor allem in den eher kleinen Ortschaften Morsum und Keitum. Dort begeistern besonders die bis zu 300 Jahre alten Kapitänshäuser mit ihren herrlichen Gärten und Friesenwällen. Während es die meisten Urlauber nach Westerland, Kampen und List zieht, besteht in Morsum noch die Möglichkeit, in Ruhe durch das Dorf zu schlendern und die schönen friesischen Bauernhöfe zu bestaunen.
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