Sevilla ist eine der schönsten Städte Spaniens. Dabei handelt es sich nicht um eine Übertreibung, denn allein die Altstadt ist einen Besuch wert. Neben Venedig und Genua besitzt die andalusische Hauptstadt eine der größten Altstädte von ganz Europa. Daher tummeln sich auch zahlreiche Urlauber in Sevilla, die sich den Königspalast Alcázar, Kathedrale, Goldturm und vieles mehr anschauen. Doch trotz der hohen Besucherzahlen finden sich in der Stadt am Guadalquivir noch Orte und Plätze, die nicht überlaufen und vor allem Einheimischen bekannt sind.
Der erste Geheimtipp gilt einem Stadtteil, der tagsüber voll ist mit Menschen, die Sightseeing machen: der Altstadt. Wer dieses Viertel genießen möchte, sollte das historische Zentrum Sevilla in den frühen Morgenstunden durchstreifen. Zu dieser Zeit des Tages sind im Sommer nicht nur die Temperaturen erträglicher, sondern es herrscht dann dort eine fast schon idyllisch zu nennende Stimmung. Während es ab dem späten Vormittag nur so vor Menschen wimmelt, sind die Straßen und Gassen der Altstadt morgens nahezu leergefegt. Lediglich das Läuten der Kirchenglocken begleitet einen bei einem Bummel durch das Viertel. Keine Sorge, dafür muss niemand in seinem Urlaub mitten in der Nacht aufstehen. Für spanische Verhältnisse ist es auch gegen 8 Uhr noch früh.
Vom Glockenturm Giralda genießen Besucher einen einzigartigen Ausblick über die Dächer der Stadt. Allerdings herrscht dort immer ein großer Andrang, sodass es nicht verkehrt ist, über eine Alternative zu verfügen. Eine tolle Aussicht, wenn auch nicht aus ganz so luftiger Höhe, bietet das Kunstwerk Metropol Parasol (Plaza de la Encarnación) des deutschen Architekten Jürgen Mayer. Mit seiner Länge von 150 Metern, Breite von 70 Metern und Höhe von 26 Metern ist es die größte Holzkonstruktion der Welt. Auf dem Dach befinden sich nicht nur Veranstaltungsräume, sondern darüber hinaus Stege, die einen freien Blick über die Stadt erlauben. Man kann eine Tour buchen, die die Teilnehmer mit vielen interessanten Informationen über die Stadt und das Kunstwerk versorgt, darunter einigen, die den meisten Urlaubern noch nicht bekannt waren.
Zu den eher unbekannteren Attraktionen der Altstadt zählt der Palacio de las Dueñas. Der Palast in der Calle Dueñas 5 ist ein wahres Schmuckstück, das mit seiner Mischung aus gotischen und maurischen Stilarten beeindruckt. Es lohnt sich, durch das Gebäude, das zwischen dem 15. und 16. Jahrhundert entstand, die Salons, Innenhöfe und Gärten zu schlendern. Dabei hat man außerdem die Möglichkeit, eine beeindruckende Kunstsammlung mit Gemälden, Skulpturen, Teppichen und antiken Möbeln zu bestaunen. Mehr als 1.400 Kunstwerke lassen sich im Palacio de las Dueñas entdecken, in dem der bekannte spanische Lyriker Antonio Machado seine ersten Lebensjahre verbrachte.
Fast schon in direkter Nachbarschaft zu der Kathedrale Santa María de la Sede liegt mit den Reales Atarazanas ein ebenso imposantes Bauwerk. Die ehemaligen Königlichen Schiffsbauwerften stammen aus dem 13. Jahrhundert und zählen damit zu den ältesten Gebäuden Sevillas. Trotz ihrer Lage sind die Reales Atarazanas nicht sehr bekannt – zu Unrecht. Doch das ist der Grund, weshalb nur wenige Touristen den Weg in die Calle Temprado 1finden. Der gesamte Komplex besteht aus 17 Hallen, in denen man sich zwischen den unverputzten Mauern fühlt wie in einer mittelalterlichen Kathedrale.
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